Der erste Schultag ist für jedes Kind ein unvergessliches Ereignis. Für Familien mit wenig Einkommen bedeutet er aber auch eine außerordentliche finanzielle Belastung. „Ein guter Schulranzen kostet viel Geld“, erklärt Barbara Lützenbürger vom Gevelsberger Kinderschutzbund. Dabei sei gerade dieser etwas ganz Besonderes. Umso trauriger, dass es „nicht allen Familienmöglich ist, mal eben so in ein Geschäft zu gehen und eine Schultasche nach Funktionalität, Optik und Geschmack auszuwählen“, so Lützenbürger. Darum war es den Gevelsberger Kinderschützern ein Anliegen, gemeinsam mit heimischen Kindertageseinrichtungen ausgesuchten Familien erstmals mit einer Schulranzenaktion zu helfen.
Familien werden unterstützt
Die Eltern der künftigen Erstklässler wurden von der jeweiligen Einrichtung ausgewählt und angesprochen. „Unser Schwerpunkt lag bei Kindern von Alleinerziehenden, aus Großfamilien und Familien mit Migrationshintergrund“, berichteten die beiden Einrichtungsleiterinnen Christiane Moll vom Städtischen Familienzentrum Habichtstraße und Petra Lilie vom Evangelischen Kinder- und Familienzentrum Vogelnest. Man hätte, so erklärten sie, dem Kinderschutzbund nur den Bedarf an Ranzen ihrer Einrichtung mitgeteilt. Womit zugleich auch gewährleistet war, ergänzte Marion Mariniak, Leiterin vom Katholischen Familienzentrum St. Engelbert, dass „die Familien dem Kinderschutzbund nicht bekannt wurden“.
Fortsetzung geplant
Die Ranzen selbst lieferte Lederwaren Lingenberg zu einem guten Preis und der Kinderschutzbund subventionierte sie. Somit war für die Familien die Hürde niedrig, die Hilfe anzunehmen. Ausgestattet mit entsprechenden Gutscheinen durften sich die zukünftigen I-Dötzchen ihren Ranzen selbst aussuchen und „sie haben“, so kommentierte es Jens Lingenberg, „am Ende unser Geschäft mit ihrem neuen Fundstück auf dem Rücken und einem strahlendem Gesicht verlassen“. Der Einzelhändler freute sich, dass er Teil der Aktion war, die den Kindern der bedachten Familien gleiche Startbedingungen in der Schule und die Chance auf Teilhabe ermöglichte. „Ein herzliches Dankeschön für diese gelungene Aktion“, drückte Barbara Lützenbürger abschließend ihre Zufriedenheit aus und durfte, ginge es nach der Meinung aller Beteiligten, sich darüber gewiss sein, dass solch „eine Aktion auf alle Fälle eine Fortsetzung“ finden wird.